Geschichte

Kommandanten

Die Kommandanten im Laufe der Geschichte:

Chronik

Gründung und Entwicklung einer schlagkräftigen Wehr

Die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Velden ist ein Stück Orts- und Bezirksgeschichte sowie ein Stück Kulturgeschichte. Im Werden und Wirken der Freiwilligen Feuerwehr Velden spiegelt sich der Aufschwung des Ortes als Bade- und Kurort und der technische Fortschritt innerhalb der letzten 125 Jahre wieder. Schlossen sich in den Anfängen nur 23 Idealisten zu einem Verein zusammen, lediglich ausgerüstet mit einer „hölzernen Spritze“, so verfügt die Freiwillige Feuerwehr Velden heute über eine stattliche Anzahl gut ausgebildeter Kameraden samt technischem Gerät, das den modernsten Anforderungen entspricht.

Die Anfänge

Franz Moro war es, der am 09.06.1876 die Freiwillige Feuerwehr auf Vereinsbasis gründete. Die Statuten wurden damals vom Gemeinderat nur unter der Bedingung genehmigt, dass alle Kosten, welche durch die Anschaffung von Löschrequisiten oder durch einsatzbedingte Verletzungen von Vereinsmitgliedern entstehen, ausschließlich vom Verein zu tragen sind. Es durfte kein Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde entstehen. Die dadurch bedingten Schwierigkeiten verstehen sich von selbst. So konnte die noch im Gründungsjahr angekaufte Metzsche Spritze um 1.500 Gulden erst zwei Jahre später unter Aufbringung von Spendengeldern sowie einer finanziellen Zuwendung durch den Besitzer Ing. Karl Lob bezahlt werden.

Im Jahre 1877 wurde das erste Spritzenhaus im Zentrum von Velden – am heutigen Karawankenplatz – erbaut. Wenn, wie bereits ausgeführt, die Freiwillige Feuerwehr Velden zu Beginn dürftig ausgerüstet und finanziell unterbemittelt war, so erfuhr dieser Zustand ab dem Jahr 1881 eine massive Änderung. Ein Großbrand hatte nämlich das Ortszentrum am 13. März 1881 eingeäschert. Nach einem Bericht der Klagenfurter Zeitung vom 17.03.1881 war der Anblick von Velden nach. der Brandkatastrophe ein grauenhafter. 14 Realitäten mit 32 Objekten standen binnen 15 Minuten angefacht von heftigem Wind in Flammen. Diesem Großbrand war die Veldener Wehr zu diesem Zeitpunkt nicht gewachsen. Es musste telegraphisch in Villach, Klagenfurt und Pörtschach um Hilfe gebeten werden.

Nachdem es bereits in den Jahren 1762 und 1817 Großbrände in Velden gegeben hat, nahm man dieses Ereignis zum Anlass, ausreichende Maßnahmen zum Schutze des Lebens, der Gesundheit und des Eigentums von Menschen zu ergreifen. Unter Aufbringung großer Opfer wurde eine – für damalige Verhältnisse – bestens ausgerüstete und schlagkräftige Wehr aufgebaut. Unterstützt wurde dieses Unterfangen durch die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen, wie die im Jahr 1891 erlassene „Feuerlöschordnung für das Herzogthum Kärnten“ und das im selben Jahr erlassene Feuerwehrfondsgesetz, welches die finanzielle Förderung aus Landesmitteln erstmals verankerte.

Im Jahre 1869 wurde der Landesfeuerwehrverband gegründet, der die seit 1864 laufend entstehenden Wehren zusammenfasst. 1879 zählte der Verband bereits 52 Feuerwehren. Im Jahr 1894 konnten unter Hauptmann Georg Müller die erste fahrbare Hydrophorspritze sowie Steigerausrüstungen, Fackeln und Dachleitern angeschafft werden. Im Jahr 1896 wurde das bestehende Spritzenhaus um einen Schlauchturm erweitert. Es beherrschte als solches das Ortsbild von Velden bis zum Jahr 1926.

Im Jahr 1900 schlitterte die Feuerwehr in eine ernsthafte und existenzbedrohende Krise. Insgesamt 19 Kameraden meldeten ihren Austritt aus der Wehr, nicht weniger als 69 Kameraden blieben unentschuldigt von den Übungen fern. Schiedsgerichtsverhandlungen aufgrund persönlicher Unstimmigkeiten führten zu zahlreichen Ausschlüssen.

Aber nicht nur derart Ernstes gibt es aus diesen Tagen zu berichten. Die peniblen Aufzeichnungen – kalligraphisch abgefasste Protokolle des damaligen Schriftführers Anton Fertschnig beinhalten neben vielen Berichten über Anschaffungen von Geräten und abgehaltenen Wohltätigkeitsveranstaltungen auch durchwegs Humorvolles. Unter anderem folgender Bericht über einen Brandeinsatz aus dem Jahr 1902:

„An Bränden fanden zwei statt, zu welchen unser Verein allarmiert wurde, und zwar der erste am 2. Juni 1902 circa drei Uhr Früh in Augsdorf beim vlgo. Petschik. Zu diesem Brande rückte um halb vier Uhr Früh eine aus 11 Mann (6 Mann der Commandantschaft) bestehende Abtheilung unter Commando des Hauptmannes ab und kam diese um 4 Uhr 10 Minuten am Brandplatze an. Es waren die Holzbestandteile bereits niedergebrannt und konnte man sich nur mehr an eine Abkühlung der Mauern beschränken, um die im Hause befindliche Einrichtung zu retten, welche nicht versichert war. Es gelang dieses Werk zur größten Zufriedenheit … „

Valentin Kointsch, der die Wehr im Jahr 1901 als Hauptmann übernahm, gründete die sogenannte Rettungsabteilung, deren Obmann Andreas Morak – Hauptmann der FF Velden von 1900 bis 1901 – wird. Die Rettungsabteilung organisierte bis zum Jahr 1938 die Krankentransporte in die Krankenhäuser von Villach und Klagenfurt. Ab diesem Zeitpunkt wurden sie vom Deutschen Roten Kreuz aufgesogen.

Die Einsetzende Motorisierung und die Errichtung des Rüsthauses

Im Jahr 1923 erhält die Feuerwehr ihre erste Motorspritze und am 4. Oktober des Jahres 1925 wird der Grundstein zur Errichtung des neuen und noch immer in Verwendung stehenden Gerätehauses gelegt. Geplant wurde das Rüsthaus vom berühmten Architekten Prof. Baumgartner. Es konnte bereits im Juli des Jahres 1926 bezogen werden. Der im ersten Stock eingerichtete Saal diente ursprünglich zeitweise als Sitzungssaal für die Gemeindevertretung und als Klassenraum für die Volksschule Velden. Später war darin die evangelische Pfarrgemeinde untergebracht. Der Saal fand darüber hinaus auch Verwendung als Trauungssaal. Seit 1974 steht dieser Raum den Kameraden der FF Velden als Kameradschaftssaal zur Verfügung. Es kann durchaus behauptet werden, dass er eine innenarchitektonische Besonderheit darstellt. Besondere Verdienste um das Zustandekommen des Gerätehausbaues erwarb sich der damalige Hauptmann Alois Obkircher. Das Grundstück für den Bau wurde von Baumeister Anton Bulfon kostenlos zur Verfügung gestellt.

Es war im Jahr 1936 unter dem Kommando von Hauptmann Vinzenz Pippan, als die FF Velden das erste Rüstfahrzeug erhielt. Es war dies ein umgebauter Austro-Fiat- Omnibus, der insgesamt 8 Mann Platz bot und mit Schiebeleitern, Pumpe und Schläuchen ausgerüstet war. Er stand immerhin bis 1960 in Verwendung.

Von 1938 an werden die Aufzeichnungen immer spärlicher und verschwinden ab dem Jahr 1940 zur Gänze. Hervorzuheben ist, dass die Freiwilligen Feuerwehren in dieser Zeit ihren Vereinscharakter verloren und zu Gemeindeinstitutionen ohne Rechtspersönlichkeit wurden. Während des zweiten Weltkrieges übernimmt die Hitler-Jugend die Agenden der Wehr. In diesen Jahren scheinen Karl Wandruschka und Josef Thaler als Wehrführer auf.

1938 trennte sich die FF Lind vollständig von der FF Velden, unter derer Patronanz sie seit ihrer Gründung im Jahr 1932 stand.

Die Nachkriegsjahre

Nach dem Krieg wird die Wehr wieder von Vinzenz Pippan übernommen, der die Wehr auf Grundlage der österreichischen Gesetze neu organisierte. Ihm folgten als Kommandanten Emmerich Moser, Franz Hutter und schließlich Fritz Gregori, der die Wehr ab 1958 – bis 1960 provisorisch – bis zum Jahr 1985 anführte. Er hatte maßgeblichen Anteil am technischen Aufschwung, vor allem aber am gewonnenen hohen Ansehen der Wehr. In seine Periode fällt das 85-Jahr-Jubiläum im Jahr 1961. Das 75-Jahr-Jubiläum wurde nicht gefeiert, da der Zweite Weltkrieg gerade erst vorüber war und die Verhältnisse innerhalb und außerhalb der Wehr nicht günstig waren.
Anlässlich der Feierlichkeiten konnte – und das war zum damalige Zeitpunkt mit Sicherheit „die“ Errungenschaft – ein Tanklöschfahrzeug Marke Borgward mit einem Tankinhalt von 2.000 Liter Wasser eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Es war dies das einzige Tanklöschfahrzeug zwischen Klagenfurt und Villach. Damit rückte man in den folgenden Jahren zu unzähligen Einsätzen nicht nur in Velden, sondern im ganzen Bereich des Wörther Sees aus. Bemerkenswert ist, dass dieses Fahrzeug bereits über ein Allradgetriebe verfügte und geländegängig war.
Zu dieser Zeit wurde der Fuhrpark weiters durch ein LF 15 der Marke Mercedes 3000 (Fahrtenbuchaufzeichnungen konnten bereits aus dem Jahre 1946 gefunden werden), einen VW-Bus (Anschaffung Mitte der 60er Jahre) und einem SanKW (Sanitätskraftwagen) ergänzt. Das LF 15 konnte aus Restbeständen der Deutschen Wehrmacht abgezweigt werden. Eigentlich war es für das sogenannte Afrikacorps bestimmt. Das LF 15 war auf dem Veldener Bahnhof auf einen Güterzug verladen. Doch es konnte die Genehmigung für die Überstellung in den Feuerwehrdienst eingeholt werden. Auch der erwähnte SanKW stammte aus Armeebeständen, jedoch nicht aus jenen der Deutschen Wehrmacht, sondern aus der englischen.
Im Jahr 1964 konnten die ersten zwei Atemschutzgeräte angekauft werden. Erwähnenswert und ebenso bemerkenswert ist, dass man in den Anfängen des Atemschutzes mit diesen Geräten auch Tauchgänge unternahm. Federführend auf dem Gebiet des Tauchwesens waren zum damaligen Zeitpunkt Alois Obkircher und Franz Brugger, der Vater des derzeitigen Kommandant-Stellvertreter Manfred Brugger.

Gegen Ende der sechziger Jahre hielt das Funkwesen Einzug in das Veldener Feuerwehrwesen, obwohl die damalige Funkausstattung im Vergleich zur heutigen in qualitativer und quantitativer Hinsicht natürlich nicht zu vergleichen war.

Von einer Überschwemmungskatastrophe wurde Velden und Umgebung im Jahr 1965 heimgesucht. Die Wehr stand drei Tage durchgehend – 432 Stunden – im Einsatz. Einen besonderen Schaden hatte dabei die Gemeinde Rosegg zu beklagen, da die Straßenbrücke über die Drau förmlich weggerissen wurde.

Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte der FF Velden bildete die Anschaffung eines modernen Tanklöschfahrzeuges (TLF A 4000) der Marke Steyr 790 im Jahr 1974. Das Fahrzeug wurde vom damaligen Kommandanten Fritz Gregori und dessen Stellvertreter Leo Straka am 19.0l.1974 in Wien übernommen und am 25.0l.1974 nach Velden überstellt, wo es von der Gemeindevertretung in Empfang genommen wurde. Die Einweihung erfolgte am 5. Mai (Florianitag) im Rahmen einer Feldmesse samt anschließender Einsatzübung. Das einzige, was damals fehlte war ein Garagenplatz mit entsprechenden Ausmaßen. Es wurde daraufhin ein Garagentrakt – Architekt Wickenburg – errichtet, welcher im Mai des Jahres 1976 fertiggestellt wurde. Der Garagentrakt umfasst zwei Abstellplätze für die beiden Tankwagen, eine Reparaturwerkstätte – heute aufgrund eklatanten Platzmangels auch als Abstellplatz in Verwendung -, eine Einsatzleit- und Umkleidekabine sowie sanitäre Anlagen. Dieser Zubau war aus architektonischer Sicht nicht unumstritten, da er einen Widerspruch zur architektonischen Gestaltung des ursprünglichen Rüsthauses (Prof. Baumgartner) darstellte.

Die endgültige Entwicklung zur „Veldner Armada“

Im Jahr 1977 konnten die beiden alten Kleinlöschfahrzeuge – Fk 1000 Taunus und VW 17 – durch einen VW LT ersetzt werden. Der technische Fortschritt nahm immer rasanter seinen Lauf und er erreichte seinen vorläufigen Höhepunkt im Jahr 1986, als nicht weniger als drei Fahrzeuge angeschafft werden konnten; ein nagelneues Tanklöschfahrzeug – TLF A 4000 – der Marke Steyr 791, ein sogenanntes Vorausfahrzeug – ein allradgetriebener VW – Bus mit 112 PS, in welchem neben einem Notstromaggregat, Atemschutzgeräten und verschiedenstem Kleingerät die Bergeschere fix untergebracht wurde, um einen schnelleren Einsatz bei Verkehrsunfällen zu gewährleisten – und eine 30 m Drehleiter, Marke Mercedes-Metz, Baujahr 1955. Sie war ein gebrauchtes Gerät der Berufsfeuerwehr Klagenfurt.

Bedauerlicherweise verfügte man über diese Geräte noch nicht im Jahr 1985, als am 1. Jänner die Leuchtenfabrik ESTO in Lind ob Velden bis auf die Grundmauern abbrannte. Sämtliche Feuerwehren der näheren und weiteren Umgebung standen im Einsatz, konnten aber keine wesentlichen Teile der Fabrik retten. Der Einsatz gestaltete sich besonders schwierig, da zum einen in Ermangelung ausreichender Hydranten Wassermangel herrschte und zum anderen gefährliche Lacke vorhanden waren, aber auch Gasflaschen geborsten sind, welche eine potentielle Gefahr für die Einsatzkräfte darstellten.

Jedenfalls hieß es bereits zu dieser Zeit bei Einsätzen außerhalb des Ortsgebietes von Velden: „Gott sei Dank, jetzt rückt die Veldner Armada an!“
Aber auch auf dem Gebiet des Wasserdienstes hat die FF Velden einiges vorzuweisen. Neben einer gut ausgebildeten Tauchgruppe konnten für den Wasser- dienst im Jahr 1983 das Einsatzboot „Helen“ -italienisches Fabrikat, 60 PS Außenbordmotor, benannt nach dessen Patin und großen Gönnerin Helen Maurizio – und im Jahr 1986 das Einsatzboot „Speedy“ in den Dienst gestellt werden. Während das Einsatzboot „He1en“ von der Autobahnverwaltung zur Verfügung gestellt wurde, konnte das Einsatzboot „Speedy“ über Vermittlung des damaligen Innenministers Blecha von der Bundesgendarmerie abgekauft werden. Bemerkenswerterweise wurde das Einsatzboot „Speedy“ im Jahr 1999 ebenfalls durch ein Boot der Gendarmerie ersetzt. Es erhielt den Namen „Maria“ nach seiner Patin Maria Puaschunder – Eigentümerin des bereits legendären „Florianiwirtes“. Der Wasserdienst bildet einen wesentlichen Bestandteil der Einsatztätigkeit unserer Wehr. Diese Tätigkeit dient nicht nur dem Schutz von Menschen und Sachgütern, sondern auch dem Umweltschutz, welchem in der heutigen Zeit ein besonderer Stellenwert zukommt. Unzählige Male hatte die FF Velden mit seinem Ölwehrpaket – Velden ist auch Ölwehrstützpunkt – bestehend aus Ölsperren, Ölbindemittel etc. größere und kleinere Umweltkatastrophen abwehren können. Die Taucher der FF Velden sorgen alljährlich dafür, dass der Wörther See von Unrat aller Art gereinigt wird. Man darf nicht vergessen, dass der Wörther See die Lebensader Veldens war und ist.

Verwandt mit dem Tauchwesen ist der Atemschutz, der in Velden eine ähnlich imposante Entwicklung wie die übrigen Fachbereiche nahm. Wie bereits erwähnt, konnte man im Jahr 1964 die ersten beiden Geräte anschaffen. Im Jahr 1986 verfügte die FF Velden, zum Zeitpunkt des Ankaufes des Vorausfahrzeuges und des TLF-A 4000 Steyr 791, bereits über neun Geräte. Am 21.09.1991 konnte auch ein Atemluftkompressor in den Dienst gestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt war die FF Velden in der Lage, ihre Atemschutz- und Tauchflaschen selbständig zu füllen. Der mühsame Weg zur Berufsfeuerwehr Klagenfurt erübrigte sich somit. Mit Ankauf eines voll bestückten GSF (Gefährliche Stoffe Fahrzeug; siehe hinten) im Jubiläums-Jahr 2001 wird sich die Anzahl der Atemschutzgeräte auf 12 Stück erhöhen. Zudem wird die FF Velden damit neben unzähligen anderen Einsatzmaterialien über drei Teil- und drei Vollschutzanzüge für den Einsatz bei Chemieunfällen verfügen. Im Rahmen des internationalen Güterverkehrs erhält dieses Einsatzgebiet immer zunehmendere Bedeutung. Da die Feuerwehr nicht nur im Löscheinsatz steht, sondern äußerst vielfaltige technische Einsätze zu bewältigen hat, erfordert ein hohes Maß an Ausrüstung und Gerät. Vor allem der Einsatz auf der Straße machte es erforderlich, im Jahr 1979 einen hydraulischen Bergesatz – Spreizer und Bergeschere – angetrieben mittels Hand- pumpe, anzuschaffen. Dem Drängen der Verantwortlichen, endlich eine entsprechende Hydraulikpumpe (Radialpumpe) zum Betrieb des Bergesatzes anzukaufen, um möglichst rasch helfen zu können, wurde im Jahre 1982 Rechnung getragen. Ergänzt und vervollständigt wurde das Bergegerät durch den fixen Einbau in das im Jahr 1986 angekaufte Vorausfahrzeug – VW-Bus – bzw. durch den Ankauf eines Hydrozylinders im Jahr 1998.

Im Jahr 1985 ging eine Ära im Bereich der Führung der Wehr zu Ende. Fritz Gregori, welcher der Wehr mittlerweile 28 Jahre vorstand, musste aus Altersgründen sein Amt als Kommandant zurücklegen. Er hatte großen Anteil an der Entwicklung der FF Velden und stand auch nach seiner aktiven Laufbahn der Wehr mit Rat und Tat zur Seite. Seit dem Jahr 1938 war er Mitglied der FF Velden und zeichnete sich vor allem durch seine Persönlichkeit und seinen unermüdlichen Einsatz aus. Für seine umfangreiche Tätigkeit wurde er mehrfach hoch ausgezeichnet. Im Jahr 1999 verstarb er leider plötzlich.

Das Kommando übernahm von 1985 bis 1991 Alfred Andreitz. Er wurde vom nunmehrigen Kommandant Ing. Walter Kofler abgelöst.

Auch während der Kommandantschaft von Ing. Walter Kofler konnten wichtige Geräte angekauft bzw. ausgetauscht werden. Im Jahr 1994 wurde die alte Drehleiter durch eine „neue gebrauchte“ DL 25, Marke Iveco-Magirus, der FF Imst in Tirol ausgetauscht. 1996 wurde der VW LT durch ein modernes fabrikneues Fahrzeug der Marke Mercedes Sprinter ersetzt. Der ganze Stolz der Wehr ist aber der Ankauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges – TLF A 3000 – der Marke Mercedes-Lohr im Juli 2000. Dieses Fahrzeug ersetzt den im Jahr 1974 ankauften Tankwagen. Das TLF A 3000 wird den heutigen, hohen technischen Anforderungen bei weitem gerecht. Abgerundet wird die Ausstattung des Fuhrparks durch den geplanten Ankauf eines GSF – Fahrzeug für gefährliche Stoffe – der Marke Mercedes 814 im Jubiläumsjahr 2001. Dieses Fahrzeug ist seit einiger Zeit an der Landesfeuerwehrschule stationiert. Dabei ist kurios, dass ähnlich der Situation im Jahr 1974 im derzeitigen Rüsthaus kein Platz für ein achtes Fahrzeug (6 KFZ und 2 Boote) ist. Eine Unterbringungsmöglichkeit muss erst gefunden werden.

Bereits im Jahr 2000 wurde der Wunsch nach einem Sicherheitszentrum geäußert, in welchem neben unserer Wehr auch Gendarmerie und Rettung untergebracht werden sollen. Dieses Zentrum soll die bestmögliche Sicherheit für Velden und seine Umgebung bieten und beispielhaft auch für andere Gemeinden und Regionen sein. Nach anfängliche Schwierigkeiten ist nunmehr auch die Gemeindevertretung entschlossen, primär dieses Projekt im Sinne der Sicherheit für die Veldener Bürgerinnen und Bürger zu realisieren. Das Sicherheitszentrum soll auf der sogenannten Marienhofwiese nahe dem Veldener Kunst- eislaufplatz entstehen, wodurch entsprechende Verkehrsanbindungen an die Autobahn bzw. nach allen sonstigen Richtungen – Rosental, Süd- und Nordufer, Köstenberg, etc. – gewährleistet sind. Die Finanzierung würde sich die Gemeinde, der Bund und das Rote Kreuz teilen. Auch Förderungen durch das Land sind zu erhoffen.

Dieser Umfang an Gerät und gut ausgebildeter Mannschaft bedingt aber auch, dass die FF Velden von Gesetzes wegen angehalten ist, im gesamten Land Kärnten bei einer Notsituation einzuschreiten. Einsätze im Abschnitt Wörther See West – dieser umfasst 14 Feuerwehren von St. Jakob beginnend bis Köstenberg – bilden jedenfalls die Regel. Was wäre aber die Feuerwehr mit bester Ausrüstung und guter Mannschaft, wenn sich die Alarmierung und die Kommunikation im Einsatz- und Übungsdienst nicht ebenso auf einem soliden technischen Niveau befanden. Die ersten Funkgeräte waren bereits Ende der 60er Jahre im Einsatz. Gegen Ende der 70er Jahre konnte eine funkgesteuerte Sirenenalarmierung eingerichtet werden. Bereits zu Beginn der 80er Jahre wurde von Seiten der FF Velden die Möglichkeit eingefordert, eine „Stille Alarmierung“ durchzuführen. Dies war im Sinne des Lärmschutzes für die Bürger und Urlaubsgäste und der lückenlosen Alarmierung der Feuerwehrleute. Dafür benötigte man jedoch sogenannte Piepser (Personenrufempfänger). Da deren Anschaffung einen nicht unbeträchtlichen Kostenaufwand verursachte, wurde diesem Wunsch erst im Jahr 1991 nachgekommen. Im März des genannten Jahres wurden nahezu alle Feuerwehrleute unserer Wehr mit Piepsern der Marke „Swissphone Quattro“ bzw. „Swissphone Florian“ ausgestattet. Im Jahr 1993 wurde die Funkanlage durch das sogenannte SISIP AK (Sirenensicherheitspaket) ersetzt. Diese Anlage verfügt über eine Notstromeinrichtung und sie kann darüber hinaus auch für den Zivilschutz – zur Motorsirene wurde eine Lautsprecheranlage mit Sirenesignalabsetzmöglichkeit am Turm des FF-Hauses installiert – eingesetzt werden.

Die FF Velden ergibt ein eindrucksvolles Bild, wenn man bedenkt, dass der Fuhrpark zurzeit 6 Einsatzfahrzeuge (davon 5 LKW), 2 Boote und 6 Anhänger umfasst. Die technische Ausrüstung ist bemerkenswert und die Einsatzhäufigkeit pro Jahr ist beträchtlich – stets unter den Top 10 in der Einsatzstatistik aller Feuerwehren Kärntens. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass die beschriebenen Anschaffungen ohne die entsprechende Unterstützung der Marktgemeinde Velden und des Landesfeuerwehrverbandes bzw. des Landes Kärnten nicht möglich gewesen wären. Besonders hervorzuheben sind dabei der Alt-Bürgermeister der Marktgemeinde Velden Dkfm. Mag. Valentin Petritsch (1973 – 1997) und der derzeitige Feuerwehrreferent Ferdinand Vouk. Beide hatten bzw. haben stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Feuerwehr Velden.

Das 125-Jahr-Jubiläum möge allen Anlass geben, den erforderlichen Idealismus zu stärken. Ebenso möge das selbstlose Wirken der Feuerwehrkameraden zum Schutz und zum Wohle der Veldner Bevölkerung sowie der Bevölkerung der umliegenden Gemeinden Vorbild für die Jugend sein, um das Bestehen der FF Velden auch in Zukunft zu sichern.